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Jahreszeiten im Wandel - Achtsam den Herbst begrüßen

Der Herbst zieht ein - eine Zeit des Wandels und der Reflexion. Die Natur wechselt ihre Farben und lädt uns ein, innezuhalten. In diesem Beitrag erkunden wir, wie wir den Herbst achtsam begrüßen und seine einzigartige Schönheit wertschätzen können.
Herbstliche Stimmung mit Nebel über einem See. Mitte September in der nähe von Torsby, Schweden. Nachts waren es nur 3°C.
Mitte September in der nähe von Torsby, Schweden. Nachts waren es nur 3°C.

Die Tage werden kürzer, das Licht weniger und das Wetter stürmischer. Manch einer trauert nun dem Sommer nach, andere freuen sich schon auf den Winter. Der Wechsel vom Sommer zum Herbst ist aber auch eine gute Zeit um Inne zu halten und die Veränderung einmal bewusst wahr zu nehmen.

In dieser Zeit des Übergangs bietet sich die perfekte Gelegenheit, deine Aufmerksamkeit nach innen zu richten und die subtilen Veränderungen in deiner Umgebung wahrzunehmen.

Dieses Jahr verbrachte ich viel Zeit in Skandinavien und erlebte den Übergang vom Frühling zum Sommer sowie den Beginn des Herbstes im September, als die Nächte kühler wurden. So weit im Norden ging die Sonne für lange Zeit gar nicht unter. Zeit verlor dabei ihre Bedeutung. Wanderungen um 1 Uhr morgens? Kein Problem. Einen Stellplatz am See um 23 Uhr suchen? Problemlos.

Als die Tage im Spätsommer kürzer wurden und ich gleichzeitig wieder südwärts fuhr, kam der Wechsel ziemlich abrupt. Plötzlich musste ich meinen Tagesablauf wieder nach dem Tageslicht ausrichten. Andernfalls fand ich mich um 22 Uhr mit meinem Hund im stockdunklen Wald wieder, hatte das Camp noch nicht aufgebaut und musste auch noch Abendessen kochen - und erstmal eine Lichtquelle suchen.

Für die meisten kommt dieser Wandel nicht so „plötzlich", sondern eher schleichend. Dennoch stellt man an manchen Tagen fest: „Huch, sonst war es doch um diese Zeit schon hell" oder „Wo ist eigentlich meine warme Jacke? Gefühlt konnte ich gestern noch in T-Shirt und kurzer Hose herumlaufen". In solchen Momenten wird man leicht wehmütig und sehnt sich nach dem Sommer zurück. Der Herbst hat jedoch auch viel zu bieten – man muss nur genauer hinschauen.

Den Wandel achtsam wahrzunehmen kann dir helfen, stressfrei im Herbst anzukommen, innezuhalten und von der aktiven Sommerzeit etwas in die Entschleunigung zu finden.

Hier sind einige Anregungen, wie du den Herbst achtsam begrüßen kannst:

1. Beobachte die Natur

Nimm dir Zeit für Spaziergänge und beobachte, wie sich die Blätter verfärben. Spüre den kühleren Wind auf deiner Haut und atme den frischen Herbstduft ein. Diese bewusste Wahrnehmung hilft dir, im Moment zu sein und die Schönheit des Wandels zu erkennen. Achte auf die Geräusche des Herbstes - das Rascheln der trockenen Blätter unter deinen Füßen oder das Knattern der Äste im Wind.

Beobachte auch die Tiere, wie sie sich auf den Winter vorbereiten, Eichhörnchen, die eifrig Vorräte sammeln oder Zugvögel, die sich für ihre lange Reise formieren. Nimm dir auch einen Moment Zeit, um die veränderten Farben des Himmels zu betrachten, besonders bei Sonnenauf- und -untergang, wenn die herbstliche Atmosphäre oft besonders intensive Farbtöne hervorbringt.

brown and white mushroom in tilt shift lens
Photo by Vera Greiner / Unsplash

2. Reflektiere deine Gefühle

Der Herbst kann verschiedene Emotionen hervorrufen. Manche Menschen fühlen sich melancholisch, andere energiegeladen. Erlaube dir, deine Gefühle wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten. Diese Wahrnehmung hilft uns, unsere emotionale Landschaft besser zu verstehen und mit den Veränderungen der Jahreszeit in Einklang zu kommen. Denn erst durch diesen Wechsel, bekommt jede Jahreszeit ihre Bedeutung.

Unsere Gesundheit wissen wir meist erst zu schätzen, wenn wir einmal Krank sind. Das Licht nehmen wir als gegeben hin, aber erst durch die Dunkelheit bekommt es seinen besonderen Wert. Ähnlich verhält es sich mit den Jahreszeiten: Der Herbst lässt uns die Wärme des Sommers vermissen, aber gleichzeitig die Gemütlichkeit der kälteren Tage schätzen. Diese Kontraste helfen uns, ein tieferes Verständnis für die Zyklen des Lebens zu entwickeln und unsere eigene Anpassungsfähigkeit zu stärken.

3. Passe deine Routinen an

Mit den kürzer werdenden Tagen kannst du deine Gewohnheiten überdenken. Vielleicht ist es Zeit, abends früher ins Bett zu gehen oder morgens eine Tasse warmen Tee zu genießen. Kleine Änderungen können dir helfen, dich auf die neue Jahreszeit einzustimmen.

Auch deine Ernährung kannst du anpassen, indem du mehr saisonales Obst und Gemüse in deinen Speiseplan aufnimmst. Überlege dir, wie du deine Wohnung gemütlicher gestalten kannst, um die dunklen Abende angenehmer zu machen. Schließlich bietet der Herbst auch eine gute Gelegenheit, neue Indoor-Hobbys auszuprobieren oder alte wieder aufzunehmen.

4. Genieße herbstliche Aktivitäten

Ob Kürbisschnitzen, Laubhaufen springen oder gemütliche Leseabende - der Herbst bietet viele Möglichkeiten, die Jahreszeit bewusst zu erleben. Wähle Aktivitäten, die dir Freude bereiten und dich mit der Saison verbinden. Ein Spaziergang durch einen bunten Herbstwald kann alle Sinne ansprechen und ist eine wunderbare Möglichkeit, die Schönheit der Natur zu genießen.

Für Kulinarik-Liebhaber bietet sich das Kochen mit saisonalen Zutaten an - von Kürbissuppe bis Apfelkuchen gibt es viele herbstliche Rezepte zu entdecken. Auch kreative Aktivitäten wie das Sammeln und Pressen von Herbstblättern oder das Fotografieren der goldenen Herbstlandschaft können eine erfüllende Art sein, die Jahreszeit zu zelebrieren.

stack of pumpkins
Photo by Jacob Campbell / Unsplash

5. Praktiziere Dankbarkeit

Der Herbst ist traditionell die Zeit der Ernte. Nimm dir einen Moment, um über die Früchte deiner Arbeit und die guten Dinge in deinem Leben nachzudenken. Dankbarkeit kann deine Stimmung heben und dir helfen, positiv in die kommenden Monate zu blicken. Vielleicht möchtest du ein Dankbarkeitstagebuch beginnen, in dem du täglich drei Dinge notierst, für die du dankbar bist. Dies kann dir helfen, auch in herausfordernden Zeiten den Blick für das Positive zu schärfen.

Eine weitere Möglichkeit, Dankbarkeit zu praktizieren, ist es, anderen Menschen deine Wertschätzung auszudrücken. Schreibe einen Brief an jemanden, der in diesem Jahr einen positiven Einfluss auf dein Leben hatte, oder rufe einen alten Freund an, um einfach mal "Danke" zu sagen.

Schließlich kannst du auch in der Natur Dankbarkeit üben. Bei deinem nächsten Herbstspaziergang nimm dir bewusst Zeit, die Schönheit der bunten Blätter, die frische Luft und die letzten warmen Sonnenstrahlen wahrzunehmen. Diese kleinen Momente der Achtsamkeit können deine Verbindung zur Natur stärken und dir ein Gefühl von Zufriedenheit und Dankbarkeit schenken.

Seit ich meine Hündin Maya an meiner Seite habe, nehme ich die Veränderungen in der Natur noch einmal ganz anders wahr - wir sind auch wirklich viel draußen unterwegs. Die Tage haben wir auf unserem Morgenspaziergang wieder unseren Hunde-Buddy Thomas mit seiner Hündin getroffen. Und wie wir so gemeinsam am Fluss lang gehen, der Nebel noch über den Feldern hängt und die Sonne gerade aufgeht und alles in ein warmes Orange taucht sagte Thomas: Man, was haben wir für ein Glück! Da konnte ich ihm uneingeschränkt Recht geben.

Indem du den Übergang zum Herbst bewusst wahrnimmst und gestaltest, kannst du nicht nur die Schönheit dieser Jahreszeit besser genießen, sondern auch innerlich wachsen. Lass dich auf den Rhythmus der Natur ein und entdecke, wie er dich bereichern kann.

Wie geht es dir mit dem Wechsel der Jahreszeiten? Was tust du, um dem Herbst-Blues zu entkommen? Schreib es gern in die Kommentare.